Erfahrungen eines Nachfaren der Auswanderung

Einleitung
Die Literatur hatte im 19. Jahrhundert die Rolle, die die heutigen Medien, das Internet und die Streaming-Dienste spielen. Viele Bücher, insbesondere über Abenteuer- und Reiseliteratur, faszinierten den friedlichen deutschen Arbeiter für eine übertrieb idealisierte Welt nach dem Meer — nämlich die Tropen, an den fernen südamerikanischen Ländern. Paradies nennt Ein, Eldorado sagt Anderer. Hyperbolische Namen für dasselbe Phänomen, Brasilien sogenannt.
Nicht zufällig ließen sich viele Autoren Texte aus dem anderen Seite der Karte, aus Deutschland, unter einer deutschen Perspektive erscheinen in Zeitungen und litearische Zeitschrifte. Jedem sein Paradies und Die Auswanderer nach Brasilien, von Otto Grellert und Amalia Schoppe jeweils, stellten höchst glaubwürdig die Erwartungen der Auswanderer vor der Abreise und ihre Heilung von dem brasilianischen Fieber — die enttäuschende Erfahrung, dass der erwartete Garten Eden genauso unheilig wie die eigene Heimat sei. Jedoch aus alle (fast) Fiktionen über Migration lässt sich eine von Peter Rottmann sich abheben:

Das Ende des Paars bleibt unbekannt, aber verwundert als ein der besten Beispiele von den Gefühlen, Hoffnungen und Trauern der Auswanderer auf das Land, an dem man nichts zu arbeiten braucht, denn da sei übertrieben fruchtbar.
Der Unterschied dieser Geschichte findet man allerdings zwischen den Zeilen heraus: das gedicht wurde ursprünglich nicht auf Hochdeutsch verfasst. Rottmans aufmerksames Schreibzeug schrieb in seinem Der Abschied — aus Gedichte in Hunsrücker Mundart — auf die Dialekt aus dem Hunsrück, nämlich Hunsrückisch.
Die mit einem angenehmen Name auszusprechen Gegend wird hoch geschätzt in vielen Gebieten in Südamerika, denn sie war für jahrelang der Geburtsort von viele Vorfahren und ihre Heimat, bevor sie endlich beschlossen im 19. Jahrhundert, nach Brasilien auszuwandern.
Ein Zweifel läuft jedoch um die schroffe Hügel am deutschen Südwest: was geschieht, damit hunderte Arbeiter, Siedler, Handwerker und ganze Familien (insgesamt Auswanderer sogenannt) ihr Zuhause verließen, um ein irdisches, verstecktes Paradies in Brasilien aufzusuchen? Am anderen Seite fragen sich die Migranten, “was ist bei den Gebliebenen geschehen?”
Aufgrund dieser Frage bin ich während meines Stipendium von Goethe Institut, Blickwechsel, mit meinem Gastvater durch die kleinen hunsrückischen Dörfer gefahren. Auf den Spuren meiner Familie suchte ich meine Verwandte, die wie Liesekett in Deutschland geblieben waren, am schmerzhaften Moment des Abschiedes.
Der Anfang
Seit meiner Kindheit war ein bisschen von Deutschland immer dabei. Es war da, an meinem Nachnamen, den die Portugiesischsprachigen für “unaussprechlich” halten: Reitz. Über die Ursprung meiner Familie und den sonderbaren Name habe ich teils wegen der Geschichten, die meine Vater mir stundenlang amüsierte, und teils in den Büchern vom Priester Raulino Reitz über die deutsche Kolonisation im Bundesland Santa Catarina erfahren. Der erwähnte Autor, ein schon gestorbener Urgroßonkel von mir, ließ insbesondere zwei faszinierende Werke, Frutos da Imigração (Früchte der Einwanderung) und Alto-Biguaçu, über die meine Neugier sich basiert. Außer dem Name begleitete mich allerdings genau der Neugier darauf, was nach dem Meer geschieht, im Land, das für mich fast eine Fiktion sei.
Wir hatten alle Quelle. Dank dem Internet wussten wir, wo das kleine Heimatdorf meiner Familie lag — was mich noch tiefer phantasieren ließ. Hirschfeld hieß die Gegend. Es fehlt mir einfach das Da(bei)-sein.

2019 wurde ich mit einem Stipendium vom Goethe Institut und YFU belohnt. Nicht nur die Chance hatte ich, mich in die deutsche Kultur zu vertiefen, sondern auch sah ich eine Möglichkeit, meine Wurzel hochzubringen.
Mit meiner Gastfamilie beschlossen wir ganz am Anfang: in den Herbstferien würden mein Gastvater, Klaus, und ich unser kleines Dorf in Niedersachsen für ein paar Tage lassen und nach Rheinland-Pfalz mit dem Zug zu fahren. Klaus zeigte mir eine Interesse an der Geschichte wegen eines persönlichen Grund: Jahre früher hat er selbst eine Reise nach Polen geführt auf den Spuren seine Vorfahren.
Aus Brasilien brachte ich Kopien von Seiten des “Früchte der Einwanderung” mit. Das Original hatte ich zu Hause gelassen, da es schon gelblich, zerbrechlich, verwelkt wegen der Zeit geworden war. Die sortierten Blätter halten wir für unsere Karte, Zeitachse oder eine Mischung von beiden.
Wir sammelten die Dokumente zusammen, traten den Zug ein und fuhren in die unebene, von Weingütern umgebene und lebenshafte hunsrückische Gebiete, die ich bisher lediglich in Bilder oder durch Edgar Reitz’, ein bundesweit bekannt Regisseur, Kameralinse gesehen habe. Es fiel mir dann plötzlich ein, dass sogar fast zwei Jahrhunderte nach seiner Reise, würde mein Vorfahren Johann Reitz seine verlassene Heimat erkennen, trotz der asphaltierten Autobahnen auf den Hügeln laufend und der riesigen Windräder am Horizont eingesteckt.
Solche Hügel gaben der Region ihren interessanten Name. Hoher Rücken ist im Laufe der Jahren in der Mundart der Einwohner zu dem “exotischen und angenehmen Name Hunsrück” geworden, wie beschrieb Raulino Reitz. Die Grenze sind die Rhein, im Osten, Nahe, im Süden, Saar, im Westen, und Mosel, die wie eine Ader läuft, im Norden.
Für eine lange Zeit befand sich die Region in einem streitigen Umstand. Bis 1871, als es von Bismarck vereint wurde, war Deutschland ein abstraktes Konzept. Ein buntes, schief zusammengepasstes Puzzle mit einer angeblichen sprachlichen Einheit, aber ohne politische Homogenität, gemeinsame Hauptstadt und Zahlungsmittel. Eine Masse von Reichen und Staatstädte, die sich kaum eine gemeinsame Organisation vereinbaren konnten. Das Figur der Deutschen umgab ebenso zahllose verschiedene Bräuche, Dialekte und Ursprungen, genau wie heutzutage.
Die städtische Belegung fing am Hunsrück im Altertum an, als das römische Reich Gebäude und Thermalbäder aufbaute. Im Mittelalter ist die Region unter viele kleine archipelhafte Reiche, Episkopate, Herzogtümer und Grafschäfte des Heiligen Römischen Reiches getaucht, beispielsweise der Erzbischof Trier und der Kurpfalz. Im Jahr 1792 schüttelt Napoleons Armee kräftig die europäische Kartographie und übernimmt ein großes Stück von der Landfläche Deutschlands, damit die französiche die Rhein berühren durften. Bei dieser Weile wurden hunderte Deutschen, überhaupt aus Rheinland-Pfalz, von Napoleon übernommen und sind zu Bürger der Grande Nation zwangsweise geworden.
Die Passage des französischen Generals nimmt man als eine sauere Periode in Deutschland an. Hinter dem Euphemismus Rheinbund versteckte sich das echte Wesen der länder an der linken Seite der Rhein: eine französische Satellitenstaat. Nicht nur milliarde Menschen mussten die napoleonische Armee eintreten, sondern auch das Französische wurde zur Amtssprache und die Steuer finanzierten die französische Regierung. Im Jahr 1813 bestärken sich der nationalistische Widerstand für den Befreiungskrieg und fängt man an, die ehemaligen rheinischen Länder neu zu beanspruchen — durch das Motto “Der Rhein, Deutschlands Strom, aber nicht Deutschlands Grenze” dargestellt. Erst im Jahr 1815 wurde der Bereich am linken Rand der Rhein wieder erobert, von Preußen beigefügt und Rheinprovinz bzw. Rheinpreußen umbenannt.
Das Szenario wendete sich allerdings nicht einschneidend nach Napoleons Vertreibung. Mangel an Ernährungsmittel, Plünderung, allgemeines Elend, Trümmer, Berge von Leiche und Verbreitung von Krankheiten, insbesondere der Fleckfieber, waren noch die Hauptdarsteller in der folgenden Jahre. Mittlerweile weckt das Bedürfnis nach der Migration als Lösung von allen Problemen der alten Heimat.
Einer der wahrscheinlichen Gründe für das Brasilianische Fieber während der zweiten Hälfte 1840, außer der Interesse der brasilianischen Regierung, liegt an einer hundertjährigen verordneten Maßnahme: die Schöpfung der öffentlichen Bildung. Wegen der ohnegleichen Schulverpflichtung von Friedrich Wilhelm I. wurde einer Menschenmasse das Lesen und Schreiben beigebracht ab dem Jahr 1717, da der Hunsrück als ein Stück Preußens gilt, wäre dort nicht anders. Wenn man heute über das Ausland im Internet oder Fernsehen erfährt, bekam man damals in Lesekreise, die sogar in den größten Städte zu finden waren, über die Neue Welt heraus, in denen viele Bücher über Abenteuern und Reise in Südamerika verteilt wurden. Der Einfluss von diesen Büchern war so weit verbreitet, dass der Regisseur Edgar Reitz, dessen Arbeit “Die andere Heimat” um das Thema läuft, behauptet, wer lesen könnte, wollte auswandern. Nicht zufällig verkauften zahllose Auswandern alles, was sie hatten, um nach Brasilien wegzuziehen, ohne zu denken, was für eine Heldengeschichte die traurigen Tropen zu erreichen wäre.
Ich lege die mitgebrachte Blätter auf den Tisch unserer Ferienwohnung in Lautzenhausen, in der Klaus und ich für die nächsten Tage unterbringen. In meiner Mappe gab es Ausschnitte von den Quellen, Familienbäume und Raulino Reitz’ Berichte. Am nächsten Tag würden wir nach Hirschfeld fahren.
Hirschfeld
Als Kind habe ich ab und zu mich in Gedanken gefangen, in denen ich über das Dörfchen nachdachte, dessen Name ich kaum aussprechen konnte und nur mit dem Mauszeiger zu finden war. Mehr als die virtualische Lage kannten wir nicht. Nötig wäre mehr nicht: Hirschfeld, ein Dorf aus ungefähr 250 Einwohner, war die Urheimat meiner Familie und nur deswegen sei es wichtig.

Seit 1675 war es schon möglich in der Gegend den Name Reitz zu hören. Ein paar Generationen sind vergangen bis Johann Reitz beschloss im Jahr 1846 sein Zuhause zu verlassen und nach Brasilien bei der Familie zu migrieren. Er verkaufte seinen Grundbesitz und fuhr nach Dünkirchen, in Frankreich, wo ein vom Haus Delrue gemietetes Schiff auf die Auswanderer wartete. In den folgenden Jahren ist einer von seiner Geschwister, Peter Reitz, auf demselben Spur gefolgt und worf sich ans Meer. Die Andere blieben im Dorf den Schriften zufolge.
Eine Merkmale, die wahrscheinlich die zwei Bindungen der Familie noch verknüpft, sei die Religion: in der mehrheitlich lutherischen Gebiet waren sie ursprünglich katholisch. Zuerst untersuchen wir in der Kirche, haben wir beschlossen.
(Unterwegs merkte ich auf den Werbungsbildern vieler Firmen mit bekannten Namen, die auch in Santa Catarina zu finden sind, beispielsweise Becker, Müller, Petry, Kistner, Koch, usw…)
In der katholischen Kirche keine relevante Information: da es ein Dorf sei, gab es nicht einmal einen wohnenden Priester. Nachdem versuchten wir die hundertjährige lutherische Kirche zu erreichen, unglücklicherweise auch beschlossen. Klaus fiel eine Idee wegen die Erinnerungen an seine Erfahrung in Polen ein: wir sollen die Töten fragen. Er sagte mir, in Polen war ein kaputtes Grab mit drei Buchstaben seines Namens am engsten an einer Verwandtschaft zu finden.
Auf dem Denkmal für die “Gefallenen und Vermissten” im Krieg war keine Erwähnung von den Reitz zu finden, im Friedhof genauso wenig. In den Berichte meint Raulino Reitz, bei seinem Besuch gab es jemals keinen mit dem Name Reitz und die engste Verwandtschaft war zu den Müller. Da war ein Grab (auf mich wartend?) von Blumen umgeben: Leo Müller. Übrig war noch zu bestätigen, ob die Nachfahren da im Dorf noch wohnten.
Jahrelang hatte Klaus als Detektiv für die Polizei gearbeitet, deswegen beschloss er seine investigative Technik durchzuführen, um das Geheimnis zu enthüllen. Dem Vernehmen nach von den Einwohnern, die noch einen einheimischen Akzent konservierten, fand wir heraus, die Verwandten seien noch da wohnend. Wir nahmen und fuhren dahin.
Das Treffen
Wir haben an die Tür ganz nervös geklopft. Jahrelang habe ich von diesem Moment geträumt, ich würde es gerade erleben. Die Tür fing an zu öffnen.
Ein alter Mann machte sie auf. Wir stellten uns vor und sagten, wir suchen nach den Müller. Mit aufgerissenen Augen, bat er uns darum, ein bisschen zu warten. Ein Moment später liess er uns rein.
Der Mann führte uns zur Küche, wo seine Frau und zwei Enkeltöchter waren. “Der Junge kam ganz weit weg aus Brasilien, um seine Verwandte zu suchen” leitet er ein, “er heisst auch Reitz”. Die Frau lächelte überrascht und wir saßen zusammen im Wohnzimmer.
Im Jahr 1846 beschloss Johann Reitz eine cinematografische Reise mit Frau und Kinder nach Brasilien zu unternehmen. Hochwahrscheinlich ließ er sich von der idealisierten Beschreibung vom tropischen Brasilienland verführt werden und verkaufte seinen 12 Hektaren Grundbesitz (größer als den damaligen Durchschnitt) an seinem Bruder vor der Abfahrt bis den Hafen in Dünkirchen, in Frankreich. Die Reise vom Haus Delrue und Co. (eine “Auswandeungsfirma”) war beinahe eine neue Geburt — Fahrtdauer von 9 Monaten, am dem Schiff Eridano, bis sie endlich an Rio de Janeiro den Anker werfen könnten. Nicht nur der Dauer für auffällig gehalten wurde, sondern auch die untröstliche Lebens- und Sanitärenbedingungen gesundheitsschädlich. Eine Menge Auswanderer sind unterwegs ums Leben gekommen und mussten ins Meer beerdigt werden. Der Tradition zufolge eine der Töchter der Reitz blieb beim Atlantik.
Beim Ankern ist die Situation fast nicht besser geworden. Die Auswanderer wurden in der Stadt allein gelassen, ohne Erkenntnis der einheimischen Sprache und wohin sie gehen sollen. In Hütte am Strand untergebracht haben sie für Monaten gebettelt bis sie endlich von einem Deutschen, die in Brasilien schon wohnte, geholfen wurden. Dadurch sie den Kaiser Pedro II kontaktieren und handeln eine Lösung. Mit der Geschichte fast am Ende sind sie nach Desterro (heutige Florianópolis), an der Insel Santa Catarinas, und konnten sich anschließend in die neue Heimat unterbringen: eine Kolonie im Innenland von São Pedro de Alcântara, 31 Kilometer von Desterro entfernt.
Aber in Hirschfeld ist das Leben dasselbe geblieben. Johann Jakob hatte die Länder seines Bruders übernommen und vermachte sie immer zum Erstgeborener laut der hunsrückischen Tradition. Irmgard Ströher, die uns willkommen in ihr Haus hieß, erbt sie von ihrem Vater, Leo Müller, dessen Abstammung bis Margarethe Reitz läuft: Johann Jakobs Enkelkind. Eine komplizierte, geknotete Familienkette, die noch eine lebendige Verwandtschaft zwischen uns pflegt. Ihren Nachnamen Müller verlier sie als sie Dieter Ströher verheiratet, nämlich der Mann, der uns rein ließ.
Zu meiner Überraschung hatte sie auch ein Exemplar desselben Busch, das mich in meiner Kindheit fasziniert, Frutos de Imigração — ein “religiöser” Leitfaden für die Geschichte unserer Familie. Eine Besonderheit: am ersten Blatt des gelblichen Buch gab es eine Widmung von Reitz an Leo Müller. “Leo Müller, Herzliche Grüsse von P. Raulino Reitz”. Ich blättere es und lege meine Abstammung im 1963 veröffentlichten Buch dar und finde die gemeinsamen Namen von unserer Vergangenheit. Frau Ströher lief durch die Blätter und zeigte ein Foto mit dem Finger. “Da bin ich bei dem ersten Besuch vom Priester Reitz” sagt sie mit ihrem angenehmen hunsrückischen Akzent über ein Bild von 1956. Sie gab allerdings zu, das gesamte Buch konnte sie nie durchlesen, da außer der Einleitung und der Genealogie, da es auf Portugiesisch ist.

Einen Monat früher fand Raulino Reitz’ einhundertjährigen Geburtstag statt und in seiner heimatlichen Stadt, Antonio Carlos, erhob man eine Statue von ihm. Nachdem haben wir das thema von Geschichte zu der Familie, jahrelang entfernt, gewechselt. Es war etwa Symbolisches, nach einer langen Zeit konnten wir nochmal eine weite Verbindung stellen, aber es gab noch eine familiäre Stimmung. Sie zeigten mir Bilder von der Familie, den Kindern, Enkelkindern. Sie erzählten mir ihre Beziehung mit Brasilien und ihre Reise durch das Land — ja, sie waren in Santa Catarina gewesen! Wir versprachen am nächsten Abend sie nochmal zu besuchen, in dem ich der Sohn der Ströher kennenlernte. Zufällig würde er nach Brasilien im nächsten Monate reisen bei seiner Musikgruppe Hunsrücker Bloosmusik.
Am Abschied habe ich ihnen ein Geschenk für meinen nächsten Besuch versprochen: das alte Buch, jahrelang schlafend am Regal, ins Deutsche zu übersetzen, damit sie es endlich lesen könnten.
Es gibt eine dünne Linie, die uns mit der Vergangenheit verknüpft. Zwar echt feine, aber ohne diese Linie wären wir wie umherziehender Staub. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass wir unvermeidlich unsere Geschichte sind und sie zu vergessen, ist ein bisschen von uns zu löschen.
Ich danke meiner Familie, die verantwortlich ist, meine Achtung auf die Vergangenheit zu drehen und veranließen mich, sie zärtlich zu beobachten; meiner Gastfamilie (Klaus, Ute und Henrike) für die fleißige Teilnahme an diesem Traum; den Ströher dafür, die Verbindung mit dem Vergangen und eine entfernte Verwandtschaft so lieb zu pflegen; dem Goethe Institut und YFU dafür, meinen Traum und von anderen Jungen zu ermöglichen; der Elaine dafür, mir zu helfen, als alles nur eine Vorstellung war; dem Priester Raulino Reitz endlich, zu wem ich der heiligen Konservierung einer kristallisierten Zeit schulde.
Obwohl der Name Reitz sich im Lauf der Jahren von Hirschfeld auflösen ließ, bleibt es noch eine Symbologie übrig, die noch auf die Hügel des Hunsrücks herumläuft und trägt die vitale Energie der Geschichte mit. Solange sie vorkommt, bleibt der Name in Brasilien und in Deutschland unsterblich.